Rückblick – Ausblick 2021

Vorbild ist www.refanah.org aus Israel.
Hinter dem Projekt stehen engagierte Vereinsgünder und ehrenamtliche Helfer und Helferinnen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben mittellosen Krebspatienten aus Deutschland unvergessliche Ferienerlebnisse zu bieten.
Wir haben anfänglich versucht mit bundesweiten Fahrradtouren auf das Problem Armut und Krebs aufmerksam zu machen.
Mit unserem Gründungsmitglied “Opa Hans” (Verstorben 2020) sind wir mit Rädern durch Deutschland gefahren und haben in zig Terminen bei Bürgermeistern, Landräten, Ministern, Klinikdirektoren und auch bei einigen Fussballvereinen  auf das Problem aufmerksam gemacht.
Alle haben uns gerne empfangen, liessen sich gerne mit uns bzw. Opa Hans für die Pressefotos fotografieren, aber gespendet wurde von diesen Herrschaften so gut wie NICHTS. Selbstverständlich gab es dann aber aufgrund der Presseberichte neue Kontakte zu Vermietern wie zu Patienten. Einige Zeitungsleser haben dann doch etwas gespendet.
Das Torensystem wurde dann umgestellt auf Biker.
Der Schützenverein Lennigsen war der erste Verein, dessen Motorradfahrer einmal eine Tour zu Gunsten unseres Projektes gefahren ist. Eine Tagestour ins Sauerland mit 22 Maschinen, am Abend wurden uns dann 440 EURO überreicht.
Da es bundesweit Schützenvereine gibt hatten wir die Hoffnung, dass auch andere Schützenvereine uns einmal in dieser Form unterstützen würden.
Aber falsch gedacht !
Kein einziger anderer Schützenverein hat uns unterstützt.
Aber dafür viele andere Motorradvereine, Biker Clubs, Fahrgemeinschaften, teilweise nur locker organisiert, aber auch stramm organisierte Clubs wie z.B. die Biker Unioin.
Eine Anzeige im Motorradmagazin Syburger, mit der wir Tourenguides suchten, brachte uns dann viele Zuschriften von Bikern, die eine Benefiz-Tour für uns fahren wollten und dann auch gefahren sind. Auf den Motorradmessen in Leipzig und Dortmund waren wir mit einem eigenen Infostand vertreten und haben auch dort viele Kontakte bekommen. Es wurden dann Benefiz-Biker Touren für unseren Verein gefahren.
Z.B. in Hude bei Bremen, in Essen, in Dortmund, in Wesel, in Düsseldorf, in Lindau am Bodensee, in Berlin, in Kassel und auch in Fulda.
Die Tour in Düsseldorf sind wir z.B. im Januar bei ca o Grad gefahren, eine tolle Tour bei bestem Sonnenschein an den Niederrhein.
In Berlin hatten wir Aprilwetter mit Schneeregen und Matsch auf den Strassen.
Natürlich kommen bei solchen Wetterverhältnissen nur wenige Biker aus ihren warmen Höhlen, aber einige kommen immer und wir fahren trotzdem.
In Fulda sind wir dann 2019 erstmalig eine behördlich angemeldete Demo Tour zum Thema Armut und Krebs gefahren. Mit knapp 100 Maschinen, wobei jede Maschine eine Startspende von 20 Euro in die Vereinskasse zahlte.
Für 2020 hatten wir geplant in allen Bundesländern eine solche Demo Tour zu fahren, z.B. am 13.6.20 in Hamburg mit 500 Maschinen, mit Unterstützung der dortigen Biker der Biker Union Stammtisch Hamburg.
In Münster wollte unser “Heini” aus Münster eine Klinik Tour von der UNi KLinik MS zur UNI KLinik Essen fahren, mit Unterstützung der Kliniken und der Biker aus Münster.
Dortmund, Kassel, Fulda, München…..alle weiteren geplanten Touren mussten wegen Corona abgesagt werden.
In jeder Stadt hätte die Presse über unsere Tour berichtet, über jeden Presseartikel hätten wir wieder neue Vermieter und auch neue Patienten kennen gelernt.
Als Ersatzmassnahme haben wir dann diese XXL Feuerwehr Challenge organisiert.
Damit können wir mit minimalem Personaleinsatz (Beim Start in Holzwickede war nur 1 Feuerwehrmann dabei) unsere Pressebilder bekommen und die Zeitungen berichten dann auch gerne über das Projekt.
Wir haben schon die Unterstützung einiger Landesfeuerwehrverbände, wie z.B. Bayern, NRW und Schleswig Holstein, die haben diese Challenge schon auf ihren Internetseiten vorgestellt.
In Grafenwöhr gibt es die Flughafenfeuerwehr des US Flugplatzes, auch die werden mitmachen.
Leider macht auch hier jetzt die Corona Pandemie einige Probleme. Die Nord XXL Tour ab Carolinensiel ist in Wilhelmshaven gestoppt worden, der dortige Feuerwehrchef hat Angst um die Einsatzbereitschaft seiner Mannschaft, die haben sowieso eine knappe Personaldecke und sind entsprechend vorsichtig.
Die Feuerwehren haben auch noch einen besonderen Grund zur Unterstützung dieses Projektes:
Krebs bei Feuerwehrleuten, weil diese im Einsatz mit Giftstoffen in Kontakt kommen und deshalb an Krebs erkranken.
Leider ist der Krebs in Deutschland dann nicht als Berufskrankheit anerkannt.
Unsere Planung 2021:
1. Messeteilnahmen an der Motorradmesse Dortmund im März, sofern diese nicht auch abgesagt wird.
2. Durchführung regionaler Benefiz-Biker Touren in Deutschland. Dafür suchen wir gerade in Kooperation mit der Motorradfachpresse 100 Tourenguides, die in Ihrer Region einmal eine Tour nach unserem System fahren.
3. Durchführung einer Klinik-Tour von Krebsklinik-zur Krebsklinik
Hierzu lassen wir gerade eine weiße Honda Goldwing mit Anhängerkupplung bei Honda Schomaker in Werl technisch prüfen / instand setzen.
Ein Anhänger ist auch bereits vorhanden.
Jetzt fehlen bundesweit noch die Biker / Bikerinnen, die dieses Gespann jeweils für eine Woche übernehmen und in Ihrer Stadt damit die onkologische Station ihrer Klinik besuchen. Die bekommen von uns das Gespann, eine ADAC Karte, eine Tankkarte, die Adressen der vorhandenen Kliniken, die müssen nur noch fahren.
Natürlich dann wieder mit Pressetermin usw.
4. Ausbau des Campingplatzes in Harlesiel.
Der Kurdirektor stellt uns wieder einen Platz auf Spendenbasis zur Verfügung. Dort können wir Familien mit Kindern einen schönen Nordseeurlaub bieten. Ab Mitte März kann da wieder aufgebaut werden. 2 Campingwagen stehen zur Verfügung, einmal unser bunter Hobby Wohnwagen, dann ein Münsterland Lord, den unser Heini aus MS besorgt hat, der muss noch ein wenig aufgepimpt werden, er soll als reiner Schlafwagen hergerichtet werden.
Suche eines weiteren Campingplatzes an der Ostsee für die Patienten aus dem Großraum Berlin / Ostdeutschland.
Ein großer Wohnwagen Typ Hobby Landhaus soll dazu angeschafft werden.
Auch deshalb, um die Anreisezeiten in Grenzen zu halten, denn unsere Gäste sind Patienten, denen wir keine 8 stündige Anfahrt quer durch Deutschland zumuten wollen.
5. Ausbau des Ferienwohnungsnetzwerkes
Derzeit kooperieren wir bundesweit mit ca. 100 Vermietern.
Durch die geplanten Werbemassnahmen werden sich weitere Vermieter melden.
Wir hoffen auf 1000 Vermieter zu kommen.
6. Erweiterung des Vereins Auszeit durch die Seele e.V. durch eine Stiftung
Die Vereinsgründerin Annemarie Hunecke hat den ersten Mann an Leukämie verloren und  hat deshalb im Testament die Stefan Morsch Stiftung als Haupterben eingesetzt.
Momentan wird das Haus in Bönen verkauft, aus Gesundheitsgründen erfolgt ein Umzug an die Nordsee nach Altfunnixsiel, es wird überlegt, ob und wie mit einem Teilbetrag aus dem Hausverkauf eine Stiftung “Auszeit für die Seele” als normale Stiftung oder Bürgerstiftung errichtet werden kann. Da muss aber noch eine Beratung durch die zuständige Sparkassenberatungsstelle erfolgen.
7. Mittelfristig Schaffung einer Planstelle im Büro, die mit einer festangestellten Kraft besetzt wird. Dies deshalb, weil man einen Verein dieser Art irgendwann nicht mehr ehrenamtlich führen kann.
Zum Glück erfährt dieses Vereinsprojekt bundesweit eine große Unterstützung, z.B. auch durch die Motorradfahrer / innen  in Deutschland. Aber auch durch viele Privatpersonen, die Ihre Ferienwohnungsleerzeiten und Buchungslücken spenden, aber auch durch die Medien wie z.B. die DEHOGA Schleswig Holstein oder die GEW Zeitung, die kostenlose Füllanzeigen des Vereins schalten.
Aktuell bekommen wir unsere Wohnwagen auf Spendenbasis technisch überprüft, die fälligen Gasprüfungen / TÜV Prüfungen werden von Händlern auf Spendenbasis durchgeführt. Auf solche sicherheitstechnischen Details müssen wir natürlich auch achten.
Bei Betterplace haben sich auch Spender gefunden, die Geldbeträge (Größte Einzelspende 500 EURO) für den Ausbau des Campingplatzes in Harlesiel gespendet haben, so dass wir in dieser Saison einen komplett eingerichteten und inventarisierten Platz für Familien mit Kindern bieten können.
Es besteht bundesweit eine große Unterstützungsbereitschaft, dies in vielen Bereichen, die wir hier gar nicht alle aufzählen können.
Einige Beispiele:
Sport gegen Krebs. Wir planen ein Benefiz Spiel mit den Fussballern der Spielergewerkschaft aus Duisburg, der ehemalige Bundesligatrainer Peter Neururer hat sich bereit erklärt die Schirmherrschaft zu übernehmen.
Natürlich müssen wir auch in diesem Bereich die Corona Pandemie abwarten, es hätte wenig Sinn ohne zahlende Zuschauer ein Benefiz Spiel zu spielen.
Da unser Opa Hans das Thema Armut und Krebs auch schon bei einigen Bundesligavereinen (! FC Nürnberg, Kaiserslautern, Saarbrücken)  vorgestellt hatte ist auch in diesem Bereich geplant, die Sportvereine in unsere Planungen einzubeziehen. Denn Sport hilft gegen Krebs !
Wünschewagen.
Ein Patient aus Bayern hatte als letzten Wunsch einen Trip an die Nordsee geäußert. Das Wünschewagen Team Bayern hatte bei uns angefragt, ob wir eine Inselwohnung zur Verfügung stellen könnten. Konnten wir auf Langeoog. Der Patient hätte dort mit dem Begleitteam des Wünschewagens eine Ferienwoche verleben können. Leider kam es dann doch nicht dazu, denn dem Patienten ging es dann doch zu schlecht, er bekam von seinen Ärzten keine Genehmigung für diese Nordseetour.
In Münster hat unser Heini aus Münster eine Kooperation mit dem ASB Arbeiter Samariter Bund eingeleitet. Dort gibt es auch einen Wünschewagen. Leider musste ein erstes Treffen in MS auch Corona bedingt abgesagt werden.
Letztlich kann man auch sagen, dass die Corona Pandemie zusätzlich als gefährliche Krankheit zu allen anderen bestehenden Erkrankungen dazu gekommen ist, dass sie aber die negative Entwicklung im Krebsbereich nicht aufhält.
Weiterhin sterben Jahr für Jahr 250 000 Menschen an einer Krebserkrankung.
Jährlich gibt es ca. 500 000 Neuerkrankungen.
Bei Krebserkrankungen spricht man auch von der 5 Jahres Überlebenstatistik, d.h., es leben zigtausende Menschen in der Bevölkerung mit einer aktuellen Krebserkrankung.
Viele davon sind nach 18 Monaten von der Krankenkasse ausgesteuert und gelten dem Gesetz nach als arm.
Das Thema Armut und Krebs wurde vor einigen Jahren erstmalig auf einem Krebskongress angesprochen, eine Fachfrau hielt dazu einen Vortrag.
Einige Links zum Thema:
Seitdem hat sich in diesem Bereich immer mehr entwickelt, es wird nach Gründen und Zusammenhängen geforscht, was aber nichts daran ändert:
In Deutschland leben zigtausende Krebspatienten in Armut.
Für diese Menschen und Ihre Familien haben wir unser Vereinsprojekt ausgerichtet.
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