Nachtgedanken

Moin und Gruß aus Altfunnixsiel
Auch wach ?
4 Stunden Schlaf reichen mir momentan.
Hurra ich lebe noch.
Zeitgleich erreichen mich bzw. uns hier auch wieder Nachrichten von Patienten, die genau in dieser Nacht oder auch gestern erst verstorben sind.
Statistisch gesehen waren es bundesweit 684,93 in dieser Nacht.
Was waren das für Patienten, wie viel Zeit hatten die noch nach ihrer Diagnose bekommen ?
Zum Leben – zum Überleben …bis zum Tod ?
Mein guter Freund Ewald Brandt hatte ja vor einigen Jahren die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen, wir hatten noch seinen verrückten 60 Geburtstag in einem tollen Hotel in Friesoythe gefeiert, da war noch alles in Ordnung, sechs Wochen später war er tot.
Im Gegensatz dazu unsere Oma Huber aus Kassel, die im hohen Alter mit über 80 Jahren noch mehrere Darmkrebs Operationen über sich ergehen lassen musste, die neun Mal nachoperiert werden musste und die zum Glück immer noch lebt, und die in diesem Jahr zum dritten Mal an unserem Projekt kostenlose Ferienwochen für Krebspatienten teilnimmt.
Darmkrebs ist also im Gegensatz zum Bauchspeicheldrüsenkrebs ein langsamer Krebs, aber deshalb durchaus kein ungefährlicher Krebs.
Man kennt bei allen Krebsarten den Begriff 5 Jahres Überlebensrate.
Googelt das mal.
Ich wurde auch schon gefragt ob ich denn meinen Gehirntumor jetzt besiegt hätte:
Antwort:
Ich weiß es nicht.
Vielleicht, gut möglich, der Theorie nach ja, wahrscheinlich,…. Hoffentlich!!!!!!!!
Auch bei mir, die Hoffnung stirbt zuletzt !!!!!!!
Ich hatte ja bereits geschrieben, dass es bei mir von den ersten Schmerzen bis hin zur Diagnose 8 Monate gedauert hatte, dass ich dabei von Pontius zu Pilatus gelaufen und gefahren bin, letztlich hatte ein Operateur / Neurochirurg im Hamburger Asklepis Krankenhaus die Diagnose Epidermoid bzw Melingiom gestellt. Der wollte allerdings dann sofort mit seinem silbernen Skalpellmesser antreten und das Ding im Kopf operativ entfernen.
Er hat mich nicht auf die alternative Radiochirurgie hingewiesen.
Mit der Diagnose Epidermoid bin ich dann allerdings in meine Internetrecherche eingestiegen, auch ich habe Dr Google gefragt.
Und nur aufgrund dieser eigenen Recherchen fand ich das Forum Gehirntumor und darin die Hinweise auf die mögliche Radiochirurgie in diesen Cyberknifezentren.
Der Nachteil zur Operation am offenen Kopf ist wohl der, dass man bei der radiochirurgischen Behandlung keine Probe des Gewebes entnehmen kann, man kann nicht pathologisch untersuchen, was dort im Kopf herangewachsen ist.
Auch ich muss auf die Erfahrung der Ärzte in diesem Bereich vertrauen, die mir gesagt haben, dass diese Art von Gehirntumor in 95% aller Fälle nicht bösartig ist.
Was kann man daraus lernen ?
Vertraut nicht dem erstbesten Weißkittel, holt euch unbedingt eine zweite Meinung ein.
Bedenkt auch folgendes:
Wir alle hier sind nicht der erste Patient oder die erste Patientin, die an einer solchen Krebsart wie der jeweils diagnostizierten erkrankt ist.
Immerhin haben wir ca. 500 000 Neuerkrankungen je Jahr.
Und Millionen von Krebspatienten leben unter uns.
Hunderte, wenn nicht Tausende Patienten und Patientinnen vor uns sind bereits durch ihre ähnliche oder sogar identische Krebsgeschichte gegangen und können auch davon berichten.
Positiv wie negativ !!
Man muss sie nur fragen.
Es gibt im Internet zig Informationsquellen zu den verschiedensten Krebsarten, teilweise eben auch von den medizinischen Hochschulen oder den Universitätskliniken, auch von den Krankenkassen, teilweise eben aber auch von den betroffenen behandelten und operierten Patienten.
Ganz wichtig sind dabei die vorhandenen Selbsthilfegruppen. Die haben teilweise jahrelange Erfahrungen, auch gute Kontakte zu medizinischen Behandlern.
Steigt bei denen ein, sucht dort andere Betroffene.
Ich persönlich werde also weiterhin regelmäßig in das Forum Gehirntumorhilfe schaue, denn ich hatte keinen Brustkrebs oder keinen Prostatakrebs oder keinen Hautkrebs, sondern eben einen Gehirnkrebs.
Folgerichtig schaue ich mir dann die Informationen in diesem Spezialforum an.
Vielleicht oder auch wahrscheinlich verlieren wir deshalb, eben weil es so viele Spezialangebote im Internet gibt, auch hier das eine oder andere Mitglied wieder, denn dies ist nur ein allgemeines Forum, eine allgemeine Informationsquelle zum Thema Krebs.
Es freut mich aber sehr, wenn es uns hier gelingen sollte, die Leute ein wenig an die Hand zu nehmen und zu derartigen Spezialinformationsquellen hinzuführen.
Jeder hat nach der Diagnose Krebs ein unheimliches Informationsbedürfnis.
Jeder will, dass die Beschwerden, die Schmerzen endlich aufhören, jeder will möglichst optimal behandelt werden und jeder will am Ende natürlich auch überleben.
In diesem Sinne grüßt am frühen Morgen
Der Admin
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